„Ihr seid ʼne Schande für Duisburg“ war wie schon im Heimspiel gegen Sandhausen zu Spielbeginn auch im Stadion an der Lohmühle zu lesen. „Deutscher Meister wird nur der MSV“ sangen die 550 mitgereisten MSV-Anhänger dann nach dem schmeichelhaften Führungstreffer von Benjamin Girth nach 18 Minuten. Das Spiel endete nach wilden 90 Minuten mit 5:3 für den VfB.
Doch schon in der ersten Halbzeit war der MSV insgesamt schwach, das 1:1 mehr als schmeichelhaft. Nach Girths zweitem Treffer und dem 3:1 durch Santiago Castaneda deutete alles darauf hin, als würden die Meidericher mit dem zweiten Sieg in Folge das nächste Lebenszeichen im Abstiegskampf setzen. Doch es kam komplett anders.
Die Duisburger verloren komplett den Faden und ließen sich gegen einen bereits abgestiegenen Gegner an die Wand spielen. Die Mannschaft von Uwe Schubert gab das 3:1 mehr als leichtfertig aus der Hand und verlor am Ende völlig verdient mit 3:5. Nach dem Debakel ist die Regionalliga näher denn je. Dem SV Waldhof Mannheim reicht am Sonntag sogar ein Punkt in Ingolstadt, um die Zebras in Liga vier zu schicken.
„Wir steigen ab und ihr kommt mit" und "Gegen Lübeck kann man mal verlieren“ war schon in der Schlussphase aus der Heimkurve zu hören. Die Zebra-Anhänger hatten da ihr Banner schon längst wieder ausgepackt.
MSV-Ultras betreten den Rasen
Nach Abpfiff reicht es den Ultras. Sie brachen ein Tor auf und stürmten - teils vermummt - den Platz. Eine Ordner- und Polizeikette machte sich breit und drängte die wütenden Personen schnell zurück. Auch die Lübecker standen hinter der Werbebande. Zum Aufeinandertreffen kam es nicht, weder zwischen beiden Fanlagern, noch mit der Mannschaft.
Die Lübecker stiegen in die Gesänge der Duisburger ein, die ihre Mannschaft erneut wissen ließen: „Ihr seid ʼne Schande für Duisburg“. Die Duisburger Spieler verschwanden nach einer katastrophalen Leistung geknickt in der Kabine und gingen nicht mehr zur Gästekurve. In der Mixed-Zone stellte sich nur Thomas Pledl zum Interview.
Nächste Woche Sonntag ist der FC Erzgebirge Aue in der Schauinsland-Reisen-Arena zu Gast. Doch die Partie wird wohl keine Bewandtnis mehr haben. Der Abstieg des MSV könnte schon am Sonntag auf dem Sofa feststehen.